Entsetzen in Italien Busfahrer stirbt bei Ziegelsteinangriff auf Basketballfans
20.10.2025, 08:55 Uhr
Das Spiel verlief noch friedlich.
(Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire)
50 italienische Basketballfans reisen mit einem Bus vom Auswärtsspiel nach Hause. Plötzlich werden Ziegelsteine durch die Frontscheibe geworfen. Ein Mann stirbt. Regierungschefin Meloni verurteilt den "wahnsinnigen" Angriff.
Bei einem Angriff auf Basketballfans ist in Italien ein Busfahrer getötet worden. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge schleuderten Unbekannte am Sonntagabend Steine und andere Gegenstände gegen die Frontscheibe eines Busses. Dieser fuhr Anhänger der Zweitligamannschaft von Pistoia Basket nach einem Auswärtsspiel in Rieti nach dem 88:73-Sieg ihres Teams nach Hause.
Ein Ziegelstein durchschlug das Glas und traf einen Mann, der vorne neben dem Fahrer saß. Es handelte sich dabei um den zweiten Busfahrer, der auf der Stelle starb.
Ersten Erkenntnissen zufolge wurde der Bus nach der Partie in Rieti unweit von Rom zunächst noch von einer Polizeieskorte begleitet. Als die Polizisten den Bus dann verließen, erfolgte auf einer Staatsstraße der Angriff. Die herbeigerufenen Rettungskräfte konnten den vom Ziegelstein getroffenen Mann nicht mehr retten.
Ein Gegenstand traf bei der Attacke auch die Fahrerseite, durchdrang die Scheibe an der Stelle aber nicht. Möglicherweise wurde dadurch ein noch größeres Unglück verhindert. In dem Bus sollen sich Berichten zufolge rund 50 Basketballfans befunden haben, die körperlich unverletzt blieben.
Angreifer versteckten sich im Straßengraben
Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni verurteilte den "wahnsinnigen" Angriff scharf und sprach auf X von einer "Nachricht, die einem die Sprache verschlägt". Ihr Sportminister Andrea Abodi schrieb ebenfalls bei X: "Dieser Anschlag, der von Kriminellen verübt wurde, die zu Mördern wurden und niemals als Fans bezeichnet werden können, ist schockierend. Sport ist Leben und diese Kriminellen sind Lichtjahre von sportlichen Werten entfernt."
Auch der Bürgermeister von Pistoia, Alessandro Tomasi verurteilte die "kriminelle Tat": "Wir stehen den Angehörigen des getöteten Fahrers bei. Unsere Gedanken sind bei ihnen. Wir stehen in Kontakt mit den Einwohnern von Pistoia, die im Bus saßen, und mit den Behörden, die die Ermittlungen durchführen", schrieb er bei Instagram.
Rund ein Dutzend Fans der Heimmannschaft von Real Sebastiani Rieti wurde nach dem Vorfall von der Polizei vernommen, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete. Den bisherigen Ermittlungen zufolge hatten sich die Angreifer im Straßengraben versteckt und von dort die Gegenstände geworfen. Auch die Insassen des Busses wurden als Zeugen befragt. Erst danach konnten sie mit anderen Fahrzeugen die Heimreise nach Pistoia in der Toskana fortsetzen.
Quelle: ntv.de, ara/dpa